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Ausführlichere Überlegungen zur Verwendung der Linken und Rechten Hand in OSU

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xnafrx

Thema:


Ausführlichere Überlegungen zur Steuerung von Osu durch Tablet und Tastatur, sowie die Frage nach der Entscheidung/Wahl der linken sowie rechten Hand für eines dieser Eingabegeräte


Nachdem ich folgenden Beitrag "Rechts oder links-Problem" gelesen habe, entschied ich mich hier im Forum mal meinen ersten Beitrag zu verfassen. (besagter anderer Beitrag: community/forums/topics/1144800 )


Zwar bin ich neu im Spiel, aber folgende Überlegungen sind eventuell unabhängig hiervon, richtig oder falsch.



Gliederung dieses Beitrags:



  1. Kurze themenbezogene Informationen über mich
  2. Wie und wozu ich allgemein meine Hände am PC verwende
  3. Wie spiele ich Osu
  4. Wie kam es zu dieser Idee
  5. Exkurs: Gitarrenspiel
  6. Was allgemeineres zur Verwendung der Hand
  7. Zurück zum Tablet und zu Osu
  8. Sind vorherige Überlegungen sinnvoll und/oder relevant
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Kurze themenbezogene Informationen über mich:

Ich selbst bin relativ neu in OSU. Habe das Spiel zwar letztes Jahr auf meinem alten PC schon installiert, konnte es dort allerdings nicht wirklich spielen.

Ich spiele also seit Oktober 2020.
Meine OSU Spielzeit beträgt beim absenden dieses Beitrags etwa 80 Stunden
Mein Rang ist zu dieser Zeit etwa #860.000

Mir ist bekannt, dass ich also sowohl neu, als auch nicht wirklich weit oben im Ranking bin.

Wie und wozu ich allgemein meine Hände am PC verwende:

Ich bediene schon ewig den Computer mit Maus (rechte Hand) und Tastatur (linke Hand, oder beidhändig). Auch spiele ich gelegentlich ein paar Spiele, wenn dann meist entweder RTS (wie "Rise of Nations") oder RPG (wie "Skyrim"), eigentlich selten bis nie FPS (wie "Counter Strike"), also bin niemand der aufgrund dieser Spiele besonders geübt mit der Maus sein sollte.



Wie spiele ich Osu:

Angefangen erst nur mit Maus (rechte Hand). Danach ein paar Wochen mit Maus (rechte Hand) + Tastatur (linke Hand).
Nach einiger Zeit habe ich mir ein Tablet (XP-Pen Star G640) besorgt und dies auch mit der rechten Hand verwendet. Nach einiger Zeit habe ich das Tablet dann jedoch mit der linken Hand bedient, während die rechte Hand auf der Tastatur geklickt hat. Dies hat zu meiner Überraschung ziemlich gut geklappt. Sowohl das Klicken, als vor allem auch das "Zielen" mit dem Tablet-Stift.



Wie kam es zu dieser Idee:

Ab und an habe ich mal ein paar Osu Videos gesehen. In einem davon ist mir aufgefallen, dass WhitCat mit der linken Hand sein Tablet steuert (was ja bekannt sein sollte). Im selben Video hatte er dann allerdings mit der rechten Hand zur Maus gegriffen.

Das hatte mich etwas überrascht. Dachte ich doch erst er sei möglicherweise Linkshänder und bedient deshalb das Tablet mit seiner Linken.

Die Maus in der rechten Hand ist jedoch typisch für Rechtshänder.

Ob er jetzt wirklich Linkshänder oder Rechtshänder ist weiß ich nicht, habe ich auch nicht recherchiert.

Mir ist jedenfalls folgendes aufgefallen, etwas das mich beim Erlernen des Gitarrespielens verwundert hat.



Exkurs: Gitarrenspiel:

Man geht davon aus, dass Rechtshänder mit der rechten Hand besser umgehen können als mit der linken Hand.

Rechtshänder lernt die Hände folgendermaßen für die Gitarre zu verwenden:
Linke Hand - Akkorde bzw. Noten Greifen
Rechte Hand - Klang erzeugen, entweder durch Anschlagen oder Zupfen der Saiten (entweder durch die Hand/Finger oder durch ein "Plektrum")

Ich bin mir nicht ganz so sicher ob das stimmt. Allerdings kommt es mir jedenfalls so vor, dass bei moderner Musik die linke Hand die komplizierteren Sachen ausführt, während die rechte meist recht einfache Anschlagsmuster ausführt.

Dies wäre insofern unlogisch, da die rechte Hand ja die "dominante Hand" ist, somit logischerweise die komplizierteren/komplexeren Sachen ausführen sollte.

Weshalb wird es dann dennoch in dieser Form gelernt? Ich vermute, weil dies eben traditionell schon immer so, also auch früher so, gemacht wurde.


Allerdings scheint es im Unterschied zur modernen Musik beim "Spanischen Gitarrenspiel" (z. B. Flamenco) oder bei der "Klassischen Musik" viel komplexere Ausführungen mit der Anschlaghand (Zupfmuster usw.) zu geben, unter anderem weil dort die Saiten einzeln, und auch unterschiedliche Saiten zeitgleich in komplizierteren Kombinationen (eventuell grob vergleichbar mit Klavier - oder eben Osu Mania) angespielt werden.

In diesem Fall ist und wäre es dann auch wieder logisch, weshalb die rechte Hand (die dominante) das übernimmt und eben diese komplizierteren Bewegungen ausführt.

(Dies bedeutet allerdings, dass es heute dann für den durchschnittlichen Freizeitgitarristen (der weder viel "Klassik" noch "Flamenco" spielt, sinnvoller sein könnte, wenn er die Gitarre direkt andersherum erlernt.)
(Aus dieser Perspektive erschien mir folgendes noch absurder: Linkshänder-Gitarren sind genau umgekehrt konzipiert, sodass der Linkshänder die komplizierteren Sachen mit der rechten Hand spielen muss)


Heute wird es eventuell dennoch immer noch so erlernt, weil es eben immer so war. Nur dass eben heute die Musik und Spielweise der meisten Freizeit-Gitarristen eine ganz andere ist, und eventuell eben auch ganz andere Griffweisen sinnvoller wären.


Was allgemeineres zur Verwendung der Hand:

Die allermeisten Menschen haben mit einer ihrer Hände eine Handschrift erlernt. Dies ist bei Rechtshändern in der Regel die rechte Hand. Mit dieser wird im Normalfall durch den Rechtshänder auch die Maus bedient. Dadurch kann dieser, vor allem als "Gamer" (durch die wiederholte und dauerhafte Verwendung) wohl relativ gut mit der Maus in der rechten Hand umgehen.

Mir geht es genauso. Schreiben kann ich mit rechts, die Maus bewege ich auch mit rechts. Mit links kann ich nicht gut Schreiben, und auch die Maus nur mäßig gut bedienen.


Zurück zum Tablet und zu Osu:

Allerdings kam mir nach dem Video, in dem WhiteCat die Maus mit rechts bediente, ja der Gedankengang mit der Gitarre. Und hier überlegte ich ja, wieso man welche Hand für welche Sachen verwendet. Dies hat sich ursprünglich wohl von der Komplexität der Tätigkeit abgeleitet.

Bei OSU gibt es soweit ich das verstanden habe für die Hände zwei Aufgaben:
- Zielen (Maus / Tabletstift bewegen)
- Klicken (mit Maus oder mit der Tastatur).

Das Zielen mit dem Tablet-Stift fiel mir mit der linken Hand nach einigen Versuchen nicht wirklich schwerer als mit der rechten. Hatte ich das Tablet ja auch noch nicht lange mit irgendeiner Hand geübt. Das Klicken fiel mit mit der rechten Hand allerdings viel einfacher als mit der linken! Vermutlich, weil ich vorher auch mit der Maustaste geklickt habe, sowohl bei OSU, als auch generell wenn ich am PC war.

Da mir das Zielen mit beiden Händen ähnlich fiel, dachte ich es könnte mit meiner "Lesefähigkeit" der Karten zusammenhängen. Und das denke ich weiterhin. Mir kommt es so vor, als würde ich eher mit den "Augen" zielen, und dann mit der Hand eigentlich problemlos die Kreise erreichen.

Daher dachte ich, dass zumindest für meinen Fähigkeitsstand bei OSU egal sein würde, ob ich mit links oder mit rechts ziele.

Das klicken mit der Tastatur hat bei mir mit der rechten Hand direkt viel besser geklappt als mit der linken. Also insofern war dass direkt ein Vorteil für mich.


Mir kam die Überlegung, dass bei OSU die Rhythmik ja vor allem durch das Klicken umgesetzt wird. Zudem habe ich gemerkt, dass mir das Klicken auch anstrengender vorkam als das Zielen. Aßerdem habe ich gelesen, dass von vielen Spielern der Begriff "Stamina" (was hierbei denke ich in etwa "Durchhaltevermögen" oder "Ausdauer" bedeutet) vor allem in Bezug aufs klicken angewendet wird. Diese ließe sich, so liest man, trainieren, und der Arm/die Finger/die Hand müsse sich auch daran gewöhnen, und entsprechend Ausdauer und Kraft ausbilden (Muskeln, Sehnen, ?, ... ).


Falls das Klicken tatsächlich die schwierigere (oder anstrengendere) Aufgabe bei OSU wäre, dann sollte diese Tätigkeit doch mit der "dominanten" / "stärkeren" Hand ausgeübt werden, oder? Das wäre beim Rechtshänder die rechte Hand.



Sind vorherige Überlegungen sinnvoll und/oder relevant:

Falls meine Überlegungen allerdings stimmen, wäre die logische Schlussfolgerung, dass es für den Rechtshänder sinnvoll sein würde, mit der linken Hand das Tablet und mit der rechten das Tablet zu bedienen.

(Für diejenigen, die OSU allerdings schon lange andersherum bedient haben, und hier dadurch eben auch eine Gewohnheit sowie Fertigkeit entwickelt haben, ist es wohl nicht mehr allzu sinnvoll noch einmal zu wechseln.)

Allerdings:

Da ja bekanntermaßen beides möglich ist, und bei OSU die TOP-Spieler vor allem auch durch viel Übung gut geworden sind, und normalerweise nicht direkt als Top-Spieler angefangen haben, denke ich, die von mir genannten Aspekte sind am Ende nicht so entscheidend. Man sieht, dass sowohl mit Maus, als auch mit Tablet in der Linken, und auch in der Rechten, sowie die entsprechende Tastaturbedienung in der anderen, hohe Platzierungen erreicht werden können.





Wie seht ihr das?



Liebe Grüße
xnafrx
Endaris
Als Hobbygitarrist kann ich dazu nur sagen, dass die Griffhand deutlich mehr Herausforderungen hat als die Zupfhand.
Ich sag mal stumpf, das lernt man einmal ordentlich, und dann kann man es für praktisch alle Stücke die man jemals spielen wird. Die normale Fingeraufteilung DDDZMR und Wechselschlag gelernt und fertig ist die Laube. Stimmt natürlich nicht ganz, ist aber fürs fingerpicking definitiv nicht so weit weg von der Wahrheit.

Auf dem Griffbrett musst du potenziell auch 6 Saiten in unterschiedlichen Kombinationen zur richtigen Zeit runterdrücken und auch wieder zur richtigen Zeit loslassen (denkt man vielleicht erst nicht dran, ist aber super wichtig!) also die gleiche Schwierigkeit - nur jetzt in 2D, was das ganze deutlich schwieriger macht.

Ist jetzt zwar auch reines Raten, aber für die Griffhand ist Flexibilität tendenziell wichtiger als Kraft (wenn man technisch gut greift, braucht man in der Regel fast keine Kraft).
Flexibilität wird wiederum durch zu stark aufgebaute Muskeln eingeschränkt: Zum Beispiel können viele Menschen linke und rechte Hand hinter dem Rücken zusammenbringen, wenn die starke Hand von oben und die schwache von unten kommt, aber nicht umgekehrt (bei mir ist das zumindest so). Liegt soweit ich weiß hauptsächlich daran, dass der stärker ausgebildete Bizeps/Trizeps auf diese Bewegung überhaupt nicht trainiert und in der Richtung entsprechend wenig dehnbar ist, bzw. teilweise ist er auch einfach im Weg, was beim schwachen Arm kein Problem ist.
Insofern bietet eine schwache Hand gegebenenfalls bessere Möglichkeiten um flexible Bewegungen zu trainieren, da sie nicht so starr und beweglicher ist - die Stärke fürs Greifen trainert man sich dabei im Laufe der Zeit an.

Ob das für osu! allerdings ähnlich relevant ist, wage ich zu bezweifeln. Ja, Flexibilität ist auch hier wichtiger für die Aimhand als Kraft, allerdings sind die Anforderungen an die Flexibilität deutlich anders als bei der Gitarre.
Weiterhin hat man von Kind an schon eine gewisse Erfahrung im Handling von Stiften, das heißt, sofern man einen schreibähnlichen Griff wählt, hat man mit der starken Hand schon einen großen Vorsprung vor der schwachen.
Letztlich wird es sowohl bei Gitarre als auch osu! vorrangig eine Frage der Übung sein.
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